Erbenhaus
Vor ein paar Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich in meinem Alter noch ein Haus bauen würde. Doch je näher der Ruhestand herankam desto mehr stellte sich die Frage, wo gehe ich hin.
Nachdem ich mein Elternhaus meinem Neffe Archus übergeben habe, der als Zimmermeister und Schreiner das Geschäft meines Vaters übernommen und für seine Familie mit 5 Kindern eine gute Verwendung dafür hat, habe ich überlegt, gehe ich in Miete oder baue ich mit meiner langjährigen Haushälterin Sigrid Müller ein kleines Haus.
Miete ist letztlich ein verlorenes Geld. So haben meine Haushälterin und ich beschlossen, für unsere Erben ein Haus in Kronwieden (am Mühlbach 25) zu errichten, in dem wir bis zu unserem Tod leben wollen. Nach dem Tod von uns muss das Haus verkauft werden und an die Erben zu je 50% ausgezahlt werden. Das ist notariell festgelegt. Mein Großerben sind: Indiohilfe Ecuador, Misereor und Caritas International, auch meine Geschwister und meine Neffen und Nichten und deren Kinder sind berücksichtigt. So habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich in meinem Alter mit der Sigrid dieses Haus gebaut habe.
Mein Neffe Archus hat übrigens ohne Lohnkosten den Dachstuhl und das Dachdecken und Nichte Julia und Neffe Stefan von der Sigrid haben die Erdarbeiten kostenlos übernommen. Da wir beide sehr sparsam waren und Lebensvericherungen ausbezahlt wurden, konnten wir das Haus ohne Schulden errichten.
In unserem"Häuschen" verbringen wir seit 2020 unseren Urlaub und die freien Tage. Ich habe mit der Sigrid in Kronwieden gebaut, weil alle Geschwister von der Sigrid in nächster Umgebung ( Dingolfing, Loiching, Kronwieden ) wohnen. Wenn ich vor ihr zum lieben Gott gehe, dann ist sie von ihren Liebsten umgeben. Das hat sie sich verdient, weil sie seit 1984 stets treu an meiner Seite war und immer für mich bestens gesorgt hat.